Ganz früh heute morgen hat Anica das Hotel verlassen. Nach zwei schönen Wochen mit meiner Sportsfreundin Anica – wir kennen uns nun seit 22 Jahren – bin ich nun hier alleine in Diani Beach.

Irgendwie ein bisschen komisch, dass sie jetzt einfach in die Heimat fliegt und ich mein Zuhause mehr als 4 Monate nicht sehe. Andererseits, wenn ich von dem Wetter zu Hause höre, bin ich unglaublich dankbar, dass ich hier bleiben kann.

Um 10 Uhr treffe ich Shay, die Managerin meiner neuen Bleibe „Kivuli Villa“, eine billigere Unterkunft für die nächste Woche. Noch heute morgen dachte ich, ich müsste mal zum Supermarkt und Zahnpasta und Duschgel kaufen. Keine paar Minuten später klingelte das Telefon und Shay fragte mich, ob sie mich abholen soll, denn sie müsste zu einem Supermarkt, der in meiner Nähe ist…

Manchmal sind mir die Wünsche ans Universum fast ungeheuer.

So erlebte ich den Supermarkt, wo die Einheimischen einkaufen. Neben Lebensmitteln findet man hier auch Waschmaschinen, Matratzen, Klamotten, ähnlich wie bei Real bei uns. Wenn man einen Mitarbeiter nach einer Sache fragt, erhebt er sich in Zeitlupe und läuft ebenso langsam zu dem Produkt. This is Afrika…

Shay ist eine Amerikanerin, die hier vor 2 Jahren ein neues Leben begonnen hat und managed Kunden in verschiedenen Hotels. Der Blick hinter die Kulissen verrät, dass es ein harter Job ist, denn sie versucht, allen Kunden einen schönen Aufenthalt zu bereiten zu bereiten, nur leider wertschätzen die Hotelbesitzer ihre Arbeit in ihren Augen zu wenig und geben ihr kaum Provision.

Meine Unterkunft für die nächste Woche ist ein kleines Häuschen mit einem Schlafzimmer, wo gerade das Bett reinpasst, und einem Bad, wo sich das Waschbecken IN der Dusche befindet. Gewöhnungsbedürftig. Ich realisiere, dass sich mein Standard der Zimmer je näher ich dem Projekt komme, ändert.

Von Lodge, zum 3-Sterne-Hotel, zur kleinen Familienpension – aber immerhin Einzelzimmer und kein Hostel:)

Zeit zum Spielen muss sein: Kitesurfen lernen

Die neue Unterkunft ist tatsächlich genau gegenüber vom Bidi Badu Resort, wo ich vor ein paar Tagen mit Anica war. Ich ging direkt zum Kitesurf-Center und fragte, ob ich ein paar Stunden nehmen könnte. Ich kann nicht den ganzen Tag diesem bunten Treiben auf dem Wasser zuschauen, ich will selbst die Wellen reiten! Es ist schon so lange auf meiner Bucketlist, diese Sportart zu lernen.

Bucketlist

Ich kann übrigens nur jedem raten, die Bucketliste wirklich mal aufzuschreiben.

Meine erste habe ich auf der Nomadcruise im September geschrieben nach einem Vortrag darüber. Und wenn man ein bisschen offen ist, werden Dinge wahr, die man sich immer gewünscht hat.

Ich wollte immer mal auf einem Kreuzfahrtschiff auftreten. Ich hatte da immer an einen gutbezahlten Auftritt gedacht, während der Nomadcruise gab es eine Talentshow vom Schiff und ich stand plötzlich vor 1000 Menschen auf der Bühne. Anders als erwartet und ein Moment, den ich nicht mehr vergessen werde.

Zurück zum Kitsurfen: ich konnte direkt anfangen! Eine Stunde passte genau in den Plan heute.

Es war viel Wiederholung, denn mein letzter Kurs ist 2 Jahre her. Mein Ziel ist, endlich soweit zu kommen, dass ich in beide Richtungen fahren kann, damit ich endlich Material leihen kann.

Nach meinem Kurs lernte ich einen netten Amerikaner kennen, der in Nairobi gerade ein neues Leben angefangen hat und er berichtet ganz begeistert von dieser kosmopolitischen Stadt. Ich bin gespannt, wie die vier Wochen dort werden.