Wenn der Regenwald erwacht, herrscht eine ganz eigene Stimmung – besonders wenn man mit dem Kanu lautlos durch die Natur gleitet.
Bereits um 5.40 Uhr startete heute die Kanutour mit Barbara Hartung, einer Biologin, die seit 1995 in Tortuguero lebt.
Sie ist die Erste an der Kasse, damit wir loskönnen, bevor alle anderen (Motor-) Boote starten. Barbarba schaffte es mit uns, vor allen anderen in einen Flussarm zu paddeln, in dem wir auch für 2 Stunden fast alleine bleiben.
Irre, wieviele verschiedene Laute man hört, wenn man in die Stille horcht.
Wir begegnen blauen Reihern, dem Gelbstirnhühnchen und vielen anderen seltenen Vögeln, in weiter Ferne hören wir das durchdringende Gebrüll der Brüllaffen und zwei Kaimane schwimmen ruhig an uns vorbei.

 

Wiedersehen mit Digitalen Nomaden

Nach 3 Stunden legen wir am Steg an und wen treffe ich? Iris von der Nomadcruise! Diese Community ist echt verrückt. Sie arbeitet als Tourguides für einen niederländische Reiseagentur und ist auch nur heute hier. Was ein Zufall! Wir verabreden uns zum Kaffee am Nachmittag.

Nach einem ausgiebigen Frühstück treffen wir uns mit Barbara zur zweiten Tour: Zu Fuß durch den Nationalpark.
Diesmal wird es tierreicher. Direkt zu Beginn findet sie einen Ameisenbären, der durch die Bäume klettert, ein Klammeraffe turnt mit seinem Baby genau über unseren Köpfen, die buntesten Schmetterlinge fliegen um uns herum (darunter auch der wunderschöne blaue Morpho) und zum Schluss findet sie auch noch ein Faultier für uns. Das Highlight finden wir am Strand: Jaguarspuren und die vielen Spuren von kleinen Schildkröten, die wohl nachts aus dem Nest ins Meer gerannt sind. Nach Schildkröten gucken wir uns vergebens die Augen aus.
Eine Sache, die Barbara erzählt, ist interessant: Bis heute ist nicht erforscht, wo die Schildkröten ihre ersten 10-20 Jahre verbringen, nachdem sie, es geschafft haben, nach dem Schlüpfen ins Meer zu rennen. Denn das sind die gefährlichsten Meter ihres Lebens. Auf diesen ca. 30 Metern vom Dschungelrand bis ins Meer gibt es viele Tiere (Geier, Hunde, Jaguare, Vögel), die auf diese wandelnde Delikatesse warten.

In unserer Gruppe ist auch ein Lehrerpärchen aus Rottweil, die auch ein Sabbatjahr haben und die Schule gar nicht vermissen und am liebsten das ganze Schulsystem reformieren würden:)

Nach einem hervorragendem Mittagessen in Buddhas Café (ein wunderschöner Ort direkt am Fluss gelegen) gehe ich an den Strand, denn zwischen 16 und 18 Uhr könnte man evtl. Schildkröten schlüpfen sehen. Ich laufe leider wieder vergebens den Strand entlang, sehe viele Spuren und warte geduldig, leider bewegt sich gar nichts….

Dafür lerne ich ein französisches Pärchen kennen, mit denen ich mich dann zum Abendessen verabrede. Das sind die schönen Bekanntschaften und Momente beim Reisen. Ich genieße es von der einen Sprache in die andere zu wechseln: Morgens deutsch, Mittags mit Iris englisch, abends französisch und zwischendrin mit den Locals spanisch:)

Dazwischen treffe ich allerdings noch Iris von der Nomadcruise für zwei Stunden und wir tauschen uns aus über die vergangenen Wochen und freuen uns einfach darüber, dass die Nomaden „überall“ sind.