Ich sitze in der Generalprobe der Eröffnungsfeier

Gänsehautfeeling als die Choreographin die große Maracana-Arena ganz alleine betritt und die 50.000 Besucher (Volunteers und deren Bekannte) einschwört, welch einmalige Chance wir haben, bei diesem Moment, der letzten Genaralprobe mit Kostümen dabei zu sein.

Sie sagt, sie fühle sich wie einst Pelé und meint, dass sie stolz sei, mit so vielen Menschen aus der ganzen Welt, eine Show für Frieden, Integration und Respekt zu kreieren.

Genau das ist es, was mich auch so antreibt, warum ich hier bin. Das ist ein Antrieb, der Berge versetzen kann.

Die Fotos, die wir mit den Handies machen, dürfen erst nach dem 5.8.2016 gezeigt und in sozialen Netzwerken geteilt werden. Hoffentlich halten alle dicht, um die große Überraschung zu wahren, wenn am 5.8.2016 ca. 900 Millionen Menschen ihren Blick nach Rio richten.

Ich kann euch nur raten, nehmt die Show auf oder schaut sie mitten in der Nacht live an:)

Ich habe Phine, eine deutsche Volunteer beim Beachvolleyball, kennengelernt.

Sie hatte spontan die Chance, Teil der Show zu werden. Ich habe sie gebeten, mir ihre Erlebnisse des Abends aufzuschreiben:

Um 18.00 Uhr kamen Volontäre und fragten den Block 126, ob wir Teil der Show werden möchten. Natürlich auf Portugiesisch. Ich fragte alle um mich herum und keiner sprach englisch. Aber eine junge Frau zückte ihr Handy und zeigte mir die Übersetzung via Google ? Wir sollten das olympische Komitee und die Athleten spielen. jeder bekam ein Armband, welches kennzeichnen sollte, dass wir ausgewählt wurden. Gegen 19.00 Uhr wurde der gesamte Block 126 hinausgebeten. Mit tollen Fangesängen ging es die Katakomben entlang auf das Außengelände. Draußen angekommen bekamen die ersten 217 Fahnen in die Hand. Alle anderen sind das olympische Komitee und laufen ohne Fahne ein. Ich bekam die ungarische Fahne Nummer 84. Nun hieß es warten, bis alle Fahnenträger und die dahinter laufenden Scheinathleten drinnen waren. Ich versuchte die deutsche Fahne zu tragen. Aber das war Nummer fünf und die waren schon im Stadion, als ich herausbekam, welche Nummer die deutsche Fahne hat. Mit Vorder- und Hintermann machten wir dann Fotos und unterhielten uns. Um 19.50 Durfte ich einlaufen. Hinter mir 6 weitere Volontäre, welche die Athleten und das Komitee sein sollten. Ich musste genau auf dem Kreuz stehen und durfte auch erst zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt los. Vor mir fuhr das Dreirad mit der Aufschrift Hungary. Ganz groß war ich dann auch noch auf der Stadionleinwand zu sehen. ?
einmal quer über den Fußballplatz mussten wir laufen. Dann nahm mich eine Mitwirkende Omi und zeigte mir den Weg. Ich musste die Fahne nun in den dafür vorgesehenen Ständer stellen und warten, bis alle 217 Nationen durchgelaufen waren. Man kennt das ja aus dem Fernseher. Das hat ewig gedauert. Beim hinausgehen hat jeder sich eine Fahne nehmen können. Ich hab es geschafft, die deutsche Fahne aus dem Stadion rauszutragen. Das war wirklich ein toller Moment ?

 

Wiedersehen mit eine Kommilitonin aus Mainz

Vormittags habe ich Katja wieder getroffen, 12 Jahre haben wir uns nicht gesehen nach dem Studium und den olympischen Spielen in Athen 2004.
Wir erkennen uns sofort und die Geschichten, die wir uns zu erzählen haben, werfen uns melacholisch zurück in Studienzeiten.
Auch bei Ihr brennt das Feuer weiter, sie arbeitet mit Mainzer Doktoranden zusammen und wohnt mit ihnen in einem Kloster:) Unser Professor Müller hat immer solche spannenden Kontakte als Unterkünfte für die Studis, wir haben in Athen auch 3 Wochen in der Sporthalle der Athener Uni gewohnt:)
Jedenfalls musste ich ein wenig auf sie warten, weil sie im Kloster eingeschlossen war und durch die langen Kellergewölbe irrte, weil sie keinen offenen Ausgang fand.

Eine herrliche Geschichte!