Mich hat’s erwischt
Diese Woche war für mich ziemlich anstrengend, denn ich habe mir wohl am Freitag beim Mittagessen in der Nähe des Krankenhauses einen Parasiten eingefangen. Wahrscheinlich in dem Smoothie, der mit Leitungswasser gemischt war, wie wir später gesehen haben. Daher haben mich Durchfall und eine unglaubliche Schwäche zwei Tage ganz schön lahmgelegt. In solchen Ländern kommt man um so etwas leider nicht drumherum. Um ehrlich zu sein, tat es auch mal ganz gut, sich auszuruhen, wenn der Rest der Truppe ausgeflogen war.
Die englische Version dieser Woche gibt es hier:
Erwachsenentraining bei Sarakasi
Doch eins nach dem anderen: Am Montag habe ich noch mit allen Training bei Sarakasi gegeben. Diese jungen Erwachsenen sind so lernwillig bei allem was, nicht Akrobatik ist. Meine Tennisball-Tricks haben sie unglaublich schnell gelernt. Das schönste ist, dass sie danach immer zu einem kommen und sich herzlich bedanken.
Nachmittags war besonders für mich eine spannende Erfahrung, weil wir die angehenden Trainer ausgebildet haben, wie man eine Stunde aufbaut, auf welche methodischen Schritte man zum Beispiel beim Handstand, Rad oder FlicFlac achten sollte und wie man gleichzeitig auch noch die Sicherheit gewährleistet. Ich fühlte mich direkt ins Referendariat zurückkatapultiert – nur diesmal auf der anderen Seite. Schön war zu spüren, das mit den Jahren Erfahrung so vieles selbstverständlich ist, dass ich es jetzt mit guter Sicherheit weitergeben kann:)
Tanzunterricht in Pumwani
Das Outreach-Projekt „Amani Lazima“ von Sarakasi hat auch eine Tanzgruppe. Dort war das Team heute, um ihnen Tanzversionen zu zeigen, die mit der Akrobatik oder mit Stäben und Keulen zu kombinieren sind. Enrico aus unserem Team ist ein begnadeter Bewegungskünstler.
Am Nachmittag haben sie die Show gespielt für 100 Grundschulkinder, leider ohne mich, da die Antiobiotika solche Nebenwirkungen hatten, dass ich zu Hause bleiben sollte.
Fire-Spinning
Am Mittwoch hatte das Team die Aufgabe (ich lag krank im Bett), den 40 Erwachsenen von Sarakasi Fire-Spinning bei zu bringen: Das bedeutet, mit allem zu jonglieren oder schwingen, was brennt!
Besuch im Männergefängnis
Nach einer Woche mit einem rumorenden Darm, fühlte ich mich heute wieder besser, nachdem auch die Nebenwirkungen der Antibiotika endlich nachgelassen haben.
Heute erwartete uns ein besonderes Projekt: Ein Workshop im Kimati maximum security prison. Die Insassen wählen Kurse während ihrer Inhaftierung, einer davon ist der Akrobatikkurs von Sarakasi.
Wir splitteten die 10 sehr freundlichen Jungs in 3 Gruppen und es war schön zu sehen, wie begeistert sie waren von uns zu lernen.
Am Schluss zeigten sie uns ihre Clownsshow im Comedydress ihrer Vorgesetzten.Als ich mich danach mit einem der Clowns unterhielt, wie lange er hier schon sei, schossen ihm die Tränen in die Augen: 18 Jahre, weil er ein Brötchen geklaut hatte und bis heute kein Geld hat, um einen Anwalt zu bezahlen, der ihn da rausholt.
Smiles for change
Zum zweiten Mal unterstützten wir diese Woche die Clowns im Krankenhaus. Irgendwann werde ich einen kleinen Film aus den kleinen Showacts machen, es ist einfach herzzerreißend, wenn die Kids mit uns tanzen, lachen und malen.
Leider darf ich keine Bilder oder Filme posten, wo die Kinder bzw. vor allem ihr Gesicht, zu erkennen ist.
Es ist und bleibt das Projekt, wo wir am meisten das Gefühl haben, dass unsere Arbeit die richtigen erreicht.
Am Freitagabend habe ich Robyn wieder getroffen, ich hatte sie in Diani Beach am Sylvesterabend kennengelernt. Sie wird mir in der kommenden Woche das schöne Nairobi zeigen, hat sie mir versprochen. Ich bin gespannt!
Am Samstag waren wir das letzte Mal bei Sarakasi und gaben Workshops für die KInder (7-15 Jahre). Für mich war der tag recht besonders, weil wir zwei sehr emotionale Interview geführt haben mit der Gründerin Marion (Niederlande) und dem langjährigen Trainer Washika.
Was eine Woche!