Atlantiküberquerung mit 492 digitalen Nomaden
Was??? Mindestens zwei Worte in dieser Überschrift sagen dir gar nichts? Ging mir auch vor zwei Jahren noch so. Doch irgendwie haben sie mich magisch angezogen, klang nach Abenteuer und einer verrückten Idee. Mittlerweile bin ich das zweite Mal auf der Nomadcruise und es ist faszinierend.
Die Nomadcruise ist eine Art schwimmende Konferenz auf einem Kreuzfahrtschiff von Pullmantur, das zurückgeführt wird in die Karibik. Allerdings gibt es ein paar Reparaturarbeiten an Board und weniger Stops unterwegs. Daher ist sie recht günstig. Je nach Zimmerkategorie zahlt man 850€ – 1300€ all inclusiv.
Was in diesem Preis auch enthalten ist, ist die Organisation von Johannes Voelkner uns seinem Team: Eine Konferenz über die vielen Möglichkeiten, sich ein ortsunabhängiges Leben aufzubauen und von überall her zu arbeiten. Zum Beispiel an den schönsten Stränden der Welt.
Meine Auszeit habe ich letztes Jahr mit dieser verrückten Reise begonnen, viele neue Freundschaften geknüpft und viel neues in der Onlinewelt gelernt. Da kam ich nicht drumherum, noch einmal über den Atlantik zu schippern. Damals waren wir 250 Menschen aus 36 Nationen, jetzt sind es 492 aus 52 Nationen!
Ich nehme euch gerne mit auf diese wunderbare Reise!
Einchecken am Hafen von Barcelona
Ich fahre mit einem Taxi über ein riesige Brücke. Von weitem sehe ich das bekannte Zeichen mit den grünen Wellen von Pullmantur. Mein Herz hüpft, die nächsten Wochen wird es international, inspirierend und aufregend. Letztes Jahr bin ich mit zwei lieben Freunden in dieses Abenteuer gestartet, dieses Jahr steche ich alleine in See.
Doch kaum schlage ich die Tür des Taxis zu, bin ich nicht mehr alleine:
„Hey Julia, the Juggler, nice to see you again!“ und ich falle zwei Nomaden (Menschen, die von überall auf der Welt artbeiten) in die Arme. Witzig, es ist wie nach Hause kommen in eine globale Familie.
In der Schlange beim Checkin treffe ich noch einige bekannte Gesichter und freue mich riesig über Collin und Caro, die ich seit der letzten Cruise kennengelernt habe. Ein „Nomadcruise-Pärchen“.
Der Checkin geht erstaunlich schnell, nach einer Stunde sind wir bereits auf dem Schiff. In Gran Canaria letztes Jahr hat es 4 Stunden in der prallen Sonne gedauert.
Treffen der Nomadfamilie an der Poolbar
Die Zimmer sind erst ab 15 Uhr bezugsfertig, also treffen sich alle digitalen Nomaden an der Poolbar. Es ist frisch in Barcelona. Doch das tut dem herzlichen Wiedersehen keinen Abbruch.
Einen Deutschen treffe ich wieder, der nach der letzten Cruise in Südamerika hängen geblieben ist und für die Hostelkette Selina im Managment arbeitet und seine Liebe in Kolumbien gefunden hat.
Emily, die Reisebloggerin von www.travelandfilm.com ist auch wieder dabei, ich erkenne sie am Volunteer-T-shirt der Olympischen Spiele von Rio. Wir teilen die gleichen Leidenschaften: Film und Olympische Spiele.
Das Mittagsbuffet ist hervorragend und ich freue mich auf dieses Gefühl, alles für die nächsten 2 Wochen loslassen zu können. Es gibt Essen und Trinken vom Feinsten, das Bett wird gemacht, das Bad geputzt, der Schlafanzug gefaltet und ein hervorragendes Weiterbildungsprogramm. Kein Internet lenkt ab. Purer Austausch auf direkter 1:1-Ebene.
Checkin Nomadcruise in der Disco
Die Disco ist tagsüber die Homebase der Konferenz. Dort checken wir heute ein. Es gibt ein Armband, einen Turnbeutel, Aufkleber und Stifte, ein Programmheft, ein T-Shirt und viele Umarmungen.
This is a Drill
Gerade habe ich in meiner gemütlichen „Höhle“, in Kabine 5586, eingecheckt, kommt die Durchsage zur Sicherheitsübung. Alle Passagiere versammeln sich an dem Standort, der auf der Kabinenkarte ausgewiesen ist, mit Schwimmwesten ausgestattet.
Ein Sprachengewirr aus Portugiesisch, Spanisch und Englisch.
Seated Dinner
Man hat die Wahl zwischen dem 3-Gänge-Menü oder dem Buffet auf Deck 11. Wir 490 Nomaden haben ein Restaurant für uns, da ist es die beste Möglichkeit, die anderen kennen zu lernen. Außerdem ist das Essen hervorragend.
Am ersten Abend sitze ich neben Sebastian, der Fahrschulen in Deutschland über eine bestimmte Plattform verbinden und dadurch auf Mallorca leben kann.
Nadine neben mir arbeitet auch gerade an einer Plattform, die in Zukunft alle Angebote der Bergsportvereine übersichtlich verbinden wird.
Megan sitzt auch mit mir am Tisch, sie schreibt einen Blog über Hunde, und auch Anja, die über Youtube Deutsch unterrichtet. Beide kenne ich von der Homebase Global letzte Woche.
Opening Ceremony
Um 21.30 Uhr begrüßt uns Johannes Voelkner ganz aufgeregt, denn auch er kann es kaum fassen, wenn dann diese knapp 500 Menschen, für die er 6 Monate organisiert hat, dann vor ihm sitzen.