Puh, die dritte Woche war nicht ohne. Wir hatten einen unfreiwilligen Teamtag am Montag, da die politische Lage etwas unberechenbar war, weil sich der Oppositionelle selbst „eingeschworen“ hat. Doch es blieb alles ruhig.

Wir wurden von der neuen Partnerorganisation angewiesen, besser zu Hause zu bleiben. Daher haben wir den Tag genutzt, um uns gegenseitig in unseren Spezialdisziplinen zu schulen und zwei interessante Teambuildungspiele zu machen.

Zum einen hat uns Spades, einer der Teamleiter, jedem ein Dragee der Miracle Fruit gegeben (irgendeine Tropenfrucht), das einem den Geschmacksnerv verwirrt. Alle sauren Früchte waren enorm süß! Als die Wirkung nachließ, merkte man das extrem schnell, vor allem bei den Zitronen.

Was sonst noch alles die Woch passiert ist, findet ihr hier auf dem englischsprachigen Blog, den ich für das Team schreibe. Ist eine hervorragende Übung, mich im schrftlichen Englisch zu verbessern:)

Es war eine „toughe“ Woche, die erstmal verarbeitet werden muss. Wir waren in zwei Tage in dem Mlanga Kubwa Slum in Eastleigh/Nairobi. Dort haben wir an einem Vormittag unsere Show vor 150 Jugendlichen gespielt, die Kleber und Benzin schnüffeln. Sie befinden sich in einem Dauer-Dilirium und werden nicht älter als 30 Jahre. Die jüngsten, die „an der Flasche hingen“ waren ca. 7 Jahre alt. Ich habe mich oft gefragt, wo da die Nachhaltigkeit bzw. unser Einfluss ist. Dennoch, wenn man die Bilder vor und nach unserer Show sieht, merkt man, dass wir sie immerhin für einige Minuten uas diesem Zustand rausholen konnten und vieilleicht dem ein oder anderen eine Idee geben konnten, dass es noch andere Perspektiven im Leben gibt und GRT, unsere Partnerorganisation eine „Hand“ ist, die es sich zu ergreifen lohnt.

Die Armut lag so schwer über dem Platz, wo wir unsere Show spielten. Ich konnte den Geruch von Kleber und Benzin kaum mehr aushalten, denn wenn ich mich mit einem Kind unterhalten habe, hatte es entweder die Flasche ständig auf Gesichtshöhe oder einen Stoffetzen, der mit Benzin getränkt war, im Mund.

In dem Flüchtlingsheim (das nebenbei auch ein Drop-off-Center für Straßenkinder ist) habe ich mich lange mit einem 15-jährigen Jungen unterhalten, der die Chance genutzt hat und nach 3 Monaten wieder clean war und jetzt eine Ausbildung zum Mechaniker macht.

 

Die neue Partnerorganisation GRT

Die italienische Organisation hat mehrere Projekte mit Straßenkindern und jungen Erwachsenen, denen sie eine andere Perspektive geben wollen.

1. Station: Pumwani City Hall

2. Station: Heshima Kenya – ein Flüchtlingsprojekt für Menschen aus Somalia und Ethiopien

3. Station: Mlanga Kubwa (“Big door”) slum – Straßenkinder, die abhängig vom Schnüffeln von Kleber und Benzin sind

Vor der Show

Während der Show

Immer wieder freitags

Smiles for Change  – Ein Lächeln für tumor- und krebskranke Kinder. Dieses Projekt ist uns so ans Herzgewachsen, dass wir jetzt jeden Freitag Zeit mit den Kindern verbringen. Leider darf ich aus Datenschutzgründen keine Fotos von den Kindern posten. Die strahlenden Augen beim Puppentheater haben sich tief in mein Herz gebrannt.