Tag 4: Die Nullabor-Ebene erstreckt sich über 1122km von Penong bis Norseman. Nullabor kommt wohl aus dem Lateinischen und heißt „kein Baum“. Das stimmt zwar nicht für die ganze Strecke, doch für einen großen Teil und das ist echt ein Gefühl von unendlicher Freiheit!

Wir verlassen unser Camp bereits um 4.45 Uhr bei Dunkelheit, um bei Sonnenaufgang um 6.30 Uhr zu frühstücken.

Nach einer Stunde kreuzt ein Dingo (ein Wildhund) die Straße, was offensichtlich eine Seltenheit ist.

Wie Amanda, unsere Reiseleiterin sagte, das Programm für heute ist: „Drive, drive, Drive!“

Mit ein paar echt netten Stopps allerdings. Ein Roadhouse mit einer ganz alten Tankstelle und diesem Zeichen mitten im Nichts.

Ich dachte echt, das mit dem Kamel ist ein Scherz, doch am Nachmittag wurde ich eines Besseren belehrt…

Bunda Cliffs

Ein kurzer Halt an den Bunda Cliffs, die sich angeblich mit der Great Ocean Road messen können. Meiner Meinung nach nicht, die 12 Apostel bei Sonnenuntergang sind schon echt besonders.

Kamele in Australien?

Kurz nach diesem Fotostopp erwartet uns das nächste spontane Highlight:
Eine Herde von ca. 20 wilden Kamelen! Ich dachte echt, ich traue meinen Augen nicht.

Sie wurden wohl damals für die Errichtung der Eisenbahnstrecke hergebracht und dann in die Wildnis entlassen, weil man dachte, die überleben hier eh nicht, wo es keine natürlichen Wasserquellen gibt oder wenn, dann ist es salziges oder stehendes Wasser.
Falsch gedacht! Seit über 100 Jahren gibt es hier Kamele.

Grenze Süd- und Westaustralien

Zum Mittagessen erreichen wir die Grenze zwischen Süd- und Westaustralien. Um Krankheiten zu vermeiden, müssen alle frischen Früchte und Gemüse weggeschmissen werden und es wird ein „Quarantäne-Check“ gemacht.
Auch hier steht wieder so ein verrücktes Touristending.

Das Känguru hat ein Glas Veggiemite in der Hand. Die Australier lieben es zum Frühstück, ich finde es schmeckt scheußlich salzig und ranzig. Es ist eine Paste aus Salz und Malz…

Etwa eine Stunde nachdem wir die Grenze überquert haben, zeigt uns Amanda einen Aussichtspunkt, den Madura Pass, wo man über die ganze Ebene schauen kann und das Gefühl hat, man ist in Afrika.
Denn hier stehen hin und wieder Bäume…

Reifenpanne auf dem Madura Pass

Zwei urige Australier kommen an dem Rastplatz auf uns zu und machen Amanda aufmerksam, dass an unserem Anhänger was nicht stimmt. Wir sehen schnell, dass hinten rechts wohl die Achse gebrochen ist und der Reifen auf der Verkleidung aufliegt und schleift.

Ungefähr 2 Stunden basteln Amanda und die zwei Herren, um den Trailer wieder fahrtüchtig zu machen.
Doch es ist Samstagabend keine Werkstatt hat mehr offen. Doch der Besitzer von Nullabor Traveller deichselt etwas mit einer Werkstatt in der nächsten Stadt, sodass uns jemand den Anhänger in den 2 Tagen, wo wir in Esperance am Strand sind (trotz Sonntag und Feiertag am Montag), repariert.

Campen auf der Flugbahn

Amanda ist platt nach dem ganzen Stress und wir campen nicht im Bush in der Nullabor-Ebene, sondern auf der Flugbahn von einem Roadhouse. Hat auch was. Im Sonnenuntergang hüpfen ganze Herden von Kängurus über den Airstrip:)

Wir sind heute 720km gefahren und innerhalb von ein paar Stunden ist die Temperatur von 42 auf 22 Grad gefallen. Das heißt, in dieser Nacht war mein Winter-Schlafsack Gold wert!