Frankfurt bzw. Kelkheim ist mein Ruhe- und mein Kreativort. Den ganzen September war ich dort. Mein zweites Auszeitjahr beginnt in diesem Monat.

Immer wieder spüre ich einen kleinen Druck in der Magengegend, wenn in Baden-Württtemberg die Schule wieder beginnt: „War es die richtige Entscheidung?“

Während meine Kollegen in der Eröffnungskonferenz sitzen und ein pralles Schuljahr vor ihnen liegt, starte ich in mein 2. Auszeitjahr am 10.9.2018.

Es ist das Beste, was ich mir je ermöglicht habe. Ich gönne mir Zeit für mich. Einfach sein, meinem Herzen folgen und neue Projekte kreieren. Und Neues ausprobieren und viel reisen.

Das Schöne am Reisen ist, dass ich auch gerne Menschen, die mich aufgenommen haben oder in meiner inneren Reise begleitet haben, einmal im Jahr zu mir nach Kelkheim einlade. Dieses Jahr war es eine kleine Runde von 7 Menschen, doch das Wiedersehen war um so herzlicher. Die Weitgereisten aus Bielefeld, Hannover und Paris. Danke für Eure Freundschaft.

Zukunft Personal 2018 in Köln

Meine Woche startet mit einem 4-Tages-Trip nach Köln, weil ich mir auf der Messe „Zukunft Personal 2018“ die neuesten Trends in digitaler BIldung und persönlicher Weiterbildung anschauen will. Es ist so interessant, mal in eine ganz andere Berufswelt einzutauchen.

Verrückt wie Sprachunterricht in Unternehmen gestaltet wird, dass es Trainer braucht, um die einzelnen Mitarbeiter verschiedener Abteilungen in EINEM Unternehmen zu vernetzen und dass man, um als ausgebildeter Coach in einer Agentur aufgenommen zu werden, nochmal einen Zertifizierungslehrgang von 3000-5000€ machen muss, ohne zu wissen, ob man wirklich vermittelt wird. Was???

Ich lerne in einem einem Workshop, wie man einfach und ansprechend auf Flipcharts visualisiert. Ich glaube, da habe ich eine neue Begeisterung gefunden.

Ich höre mir interessante Vorträge an und freue mich abends Freunde zu treffen, die mich auch als Übernachtungsgast aufnehmen. Bei Sonja, die ich erst vor einem Monat in den Bergen bei einem Event der digtitalen Nomaden kennengelernt habe, bleibe ich 2 Nächte und es ist einfach nett sich bei einem Glas Wein auszutauschen. Bei Friggy, einer Ex-Schülerin, die mittlerweile  – inspiriert durch meinen Seminarkurs Film und Fernsehen – an der Internationalen Filmhochschule in Köln studiert, darf ich eine Nacht in Bonn verweilen. Schön zu hören, dass sie am Ende des Studiums bereits eine gefragte Editorin und Sounddesignerin ist.

Ein ganz normaler Sonntag

Um 11 Uhr und abends um 21 Uhr rufen wir uns mit einigen digitalen Nomaden über Skype zusammen und coachen uns gegenseitig und setzen die Ziele für die kommende Woche fest – jeder in seinen Projekten. Man könnte das natürlich auch alleine machen, doch gemeinsam setzt man echt vielmehr in die Tat um, weil man es ja jemandem erzählt hat.

Welcome the world at home

Ich liege im Liegestuhl an einem Spätsommervormittag und recherchiere die schönsten neuen Locations in Frankfurts, da Freunde aus der Schweiz spontan in Frankfurt sind und wir uns später zum Abendessen treffen.

Ich bin in der Rhein-Main-Metropole geboren, habe sie kurz nach dem Abi verlassen für ein Studium in Mainz, ein Auslandsjahr in Lausanne am Genfer See, dann Referendariat in Baden-Württtemberg (Achern), dann ein Filmstudium in München und bis letzten Sommer verbachte ich 10 Jahre in Freiburg. Dazwischen bzw. währenddessen habe ich über 45 Länder bereist.

Frankfurt hatte nie einen guten Ruf, doch in den letzten 10 Jahren bin ich immer mehr auf den Geschmack gekommen. Es hat sich gewandelt: Die beiden Ufer sind schön angelegt, schöne Restaurants mit Stil ploppen aus dem Boden und beim Bummeln durch die Gassen höre ich ein Sprachengewirr aus Englisch, Französisch und Spanisch wie in der Metropolen dieser Welt. Ich fühle mich plötzlich heimisch in meiner Heimat. Verrückt, ich wollte immer weg aus dieser Bankenstadt. Doch jetzt, wo der Sommer 2018 niemals enden will und die neue Altstadt der Innenstadt ein ganz neues Flair gibt, entwickele ich eine Beziehung zu dieser Stadt. Ich finde es wirklich schön hier, vorallem die Mischung aus Moderne und Historischem.

Seit Mai bin ich von meiner 2. Weltreise zurück – diesmal war ich in Kenia, Sambia, Botswana und Südafrika unterwegs und habe Kindern ein Lächeln über Zirkus ins Gesicht gezaubert – und habe seitdem Freunde aus Neuseeland, Frankreich, Australien, Schweiz und Brasilien durch die Frankfurt geführt und genieße es, sie im Gegenzug zu ihrer Gastfreundlichkeit hier zu begleiten.

Weiter geht’s auf meinem Weg

Es war die richtige Entscheidung, neugierig dem Ruf meines Herzens zu folgen. Auch wenn ich ihn nicht immer klar verstehe. Viele meiner Freunde und Kollegen finden es mutig und sicher auch verrückt, dass ich den sicheren Lehrerjob für zwei Jahre nun an den Nagel gehängt habe, von meinem Ersparten lebe und mich vom Lebensfluss treiben lasse.

Immer wenn die Angst kommt, ob es finanziell reichen wird oder was andere insgeheim von mir denken, realisiere ich auch, wie mutig es war. Doch ich gehe weiter. Denn ich liebe das Leben in all seinen Facetten und ich liebe es zu reisen und eben nicht Urlaub zu machen. Loszuziehen, wann ich will, wohin ich will und wie lange ich will. Das Beste sind die Begegnungen mit den Menschen und die Lust am Alleinereisen als Frau. Als Solotravelerin.

Außerdem will ich vor allem in diesem Jahr Dinge ausprobieren, die ich schon immer mal machen wollte: Etwas gründen, was Menschen zum Wachsen bringt, meine Reisegeschichten und Bilder an die Öffentlichkeit bringen, Kulturevents organisieren, junge Menschen inspirieren und meine Zirkus- und Reisebegeisterung voll ausleben.

Begleitet mich gerne auf meinem Weg!